Montag, 20. Februar 2017

Die Welt der Musikautomaten


Unser letztes Kulturprogramm führte uns am Dienstag, 14. Februar 2017,  in das Barockschloss Bruchsal. Die letzte Info bekamen die DiDaGo-Damen am 4. Februar 2017. 33 Golferinnen  hatten sich zu dieser Zeit angemeldet, aber . . . da waren es nur noch 23. Davon konnten wir zwei Damen  als Gäste begrüßen. 

Wer wegen Krankheit absagen musste oder doch nicht mitkommen wollte, hatte wirklich etwas versäumt. Wir hatten einen fröhlichen und abwechslungsreichen Tag mit guter Stimmung verbracht.


Kommen, Staunen, Geniessen

Das Deutsche Musikautomaten Museum befindet sich seit seinen Anfängen im Barock-Schloss Bruchsal, der ehemaligen Residenz der Fürstbischöfe von Speyer. Im Jahre 1722 legte Fürstbischof Kardinal Damian Hugo von Schönborn den Grundstein zu der schließlich 50 Einzelgebäude umfassenden großartigen Schlossanlage.


Wir stießen in einem Teil des Badischen Landesmuseum auf eine bis dahin für uns unbekannte Musikwelt, die wir im Rahmen einer unterhaltsamen Führung kennenlernen durften. Uns wurde die Entsteheung der Musikautomaten anhand von jahrhundertalten Originalautomaten vorgestellt.


Das Deutsche Musikautomaten-Museum in Bruchsal stellt in einer der weltweit größten Spezialsammlungen über 500 historische Exponate aus und zeigt die Entwicklung mechanischer Musikinstrumente vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.

Unser erstes Ziel war die historische Gastwirtschaft, die mit  Originalmöbeln aus Speyer eingerichtet war. Diesen Raum kann man für gesellschaftliche Anlässe auch mieten. 


Dieses Klavier war im Besitz von Bundeskanzler Konrad Adenauer und wurde vom Museum erworben. Außerdem  stammen ebenso 35 Notenrollen von Komponisten wie Wagner, Schubert, Chopin, Liszt, Mozart und Beethoven von ihm.


Das Museum umfaßt rund 500 Exponate auf drei Etagen, welche die vielen verschiedenen Facetten, die sich hinter dem Begriff „Musikautomaten“ verbergen. Die selbstspielenden Instrumente wurden teils nicht nur erklärt, sondern von fachkundiger Hand auch musikalisch vorgeführt.

Glockenspiel
Das Museum stellt einen Traum vor, der so alt ist wie die Musik. Schon zu allen Zeiten wollten die Menschen Musik hören, ohne selbst ein Instrument betätigen zu müssen.


Auch ein Stummfilm-Kino befindet sich im Museum. Leider konnte es nicht demonstriert werden. Der Restauratur war gefragt.


Aus riesigen Schränken, in denen ganze Orchester verborgen zu sein scheinen, ertönen Walzerklänge, Schlagermelodien, ja jede Art von Musik - in bester Tonqualität.

Steinway-Flügel mit Elektromotor

Die Tasten von Flügeln und Klavieren werden wie von Geisterhand bewegt, Orgelklänge bezaubern, Geigen spielen unter Klavierbegleitung wie von selbst zum Tanze auf.
Musikautomat TINO
Lebensgroße Figuren, die Akkordeon und Schlagzeug betätigen, bewegen sich in Mimik und Gestik völlig natürlich. In zarten Tönen lassen sich Spielwerke vernehmen, die in winzige Schmuckstücke oder Taschenuhren genauso eingebaut wurden wie in Puppenautomaten, Nähkästchen, Fotoalben oder Puderdosen.

Hier steht der kleinste Kabinettschrank aus Ebenholz mit architektonischen Zitaten wie Tempelaufsatz, sowie sich drehenden Figuren.

Verschiedene Tonträger:

Gelochte Papierbänder ca. 1883

Tonscheibe 1925

Stiftwalze 18. Jhdt.
Die seltenen und kostbaren Exponate, die Preise von Einfamilienhäusern erreichen können, ließen die DiDaGo-Damen staunen. In einer Slideshow präsentieren wir noch weitere Musikautomaten. Dadurch können die vielen Eindrücke noch einmal in unser Bewußtsein gerufen werden. 

Hupfeld baute 1908 ein Orchestrion, das Geigen mit einem Klavier kombinierte. In den USA wurde es als "achtes Weltwunder" gepriesen.

Dazu eine passende Hörprobe:


Nach einer Stunde war leider die interessante Führung zu Ende. Bis zum gemeinsamen Essen hatten wir noch genügend Zeit, um uns im Barockschloss mit seinen Prunkräumen und diversen Ausstellungen umzusehen.

Treppenhaus
Wer die Treppe der Fürstbischöfe emporsteigt, wird vom Irdischen zum Himmlischen emporgehoben - das ist die gebaute Botschaft dieses Treppenhaus.

Deckengemälde
Fürstbischof Franz Christoph von Hutten, der von 1743 bis 1770 regierte, zeigt sich im Deckengemälde des Kuppelsaals als stolzer Bauherr.

Nach so vielen Eindrücken mussten wir uns erst einmal mit einem Cappuccino stärken. Die Innenstadt erreichte man nach wenigen Schritten.

Im Gasthaus "Zum Bären" hatten wir Tische reserviert. 

Ein sehr schönes Restaurant der gehobenen Mittelklasse.

Eine Auswahl unserer Speisen:

Der Schlosspark


Ansicht des Schlosses vom Schlosspark

Unsere Abfahrtszeit war für 16 Uhr geplant. Dadurch konnten wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Schlosspark machen.

Zu einem Barockschloss gehört ein symmetrisch angelegter und geometrisch gestalteter Garten. Es lohnt sich bestimmt, dieses Schloß in einer anderen Jahreszeit nochmals zu besichtigen. 

Wie geplant trafen wir um 17 Uhr wieder auf dem Kiawah-Parkplatz ein. Wir waren begeistert und unsere Stimmung war sehr gut, so dass wir spontan diesen Tag mit einem Glas Prosecco in Haynas Restaurant ausklingen ließen.

Zum Erinnern: